Die letzten Dinge
Hörspiel live in der Dunkelheit eines Museums
für 3 Sprechstimmen und einen Kontrabass
Fotos: Manuel Heyer, außer Foto s/w: Franz Kimmel
Konzept, künstlerische Leitung und Sprechperformance: Ruth Geiersberger
In Zusammenarbeit mit Martina Couturier, Martin Pfisterer (Sprechperformance) und Klaus Janek (Kontrabass), Dramaturgie: Beate Zeller, Licht und Ton: Manuel Heyer
im Rahmen des Langzeitprojektes paradise to go
Der Tod: Je nach Glauben Ende, Anfang oder Zwischenstation. In jedem Fall ist der Tod ein Ereignis, dem kein Mensch auskommt. Nach dem „Rollatorenkonzert“ im September 2008, bei dem singende Senioren an Rollatoren durch den Münchner Stadtraum wanderten und das Thema „Alter“ im Mittelpunkt stand, geht Ruth Geiersberger in ihrem Projekt „Die letzten Dinge“ noch einen Schritt weiter und fragt nun, was bleibt, wenn der Mensch schon fort, gestorben, ist.
Von 27. bis 30. Januar 2009 lädt sie zu dem gemeinsam mit der Berliner Schauspielerin Martina Couturier , dem Sprecher Martin Pfisterer und dem Berliner Musiker Klaus Janek entwickelten Live-Hörspiel ins Staatliche Museum Ägyptischer Kunst am Münchner Hofgarten ein. Zwischen den Exponaten findet die Annäherung an ein ewiges Mysterium statt: Was ist der Tod, das Leben? Was ist? Was bleibt? Da tauchen Fragen auf nach Hinterlassenschaften, Wertigkeiten, Erinnerungsmechanismen, nach Trauerarbeit und rituellen Handlungen, und schließlich auch nach dem Sinn des Lebens.
Gespräche mit alten Menschen in München und Berlin und mit Mitarbeitern von Hospizeinrichtungen sowie Texte u.a. von Yoko Ogawa, Beate Lakotta und Kurt Benning liefern die Grundlage für das Hör-Spiel in der geheimnisvollen Dunkelheit des Museums. Die Musik stammt von dem Berliner Kontrabassisten Klaus Janek.
Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst ist als Spielort ebenso ungewöhnlich wie naheliegend: „Ein Museum mit Vitrinen, die wie Särge für die Dinge aus längst vergangenen Zeiten wirken, scheint mir für "Die letzten Dinge" der geeignete Ort zu sein. Jeder hinterlässt sein Leben als Abdruck – Dinge eben, aber auch Handlungen, Gedanken und Gefühle – in der Welt. Und ist nicht die Welt erst durch diese Hinterlassenschaften existent?“, begründet Ruth Geiersberger ihren Spielort. „ Memento Mori sind Gegenstände, die einen an den Tod erinnern. An vielen Punkten der Geschichte haben die Menschen solche Dinge mit sich herumgetragen, um ihre Sterblichkeit nicht zu vergessen. Im alten Ägypten und in Rom wurden zu gesellschaftlichen Feiern Miniatursärge herumgereicht, um die Gäste daran zu erinnern, dass sie den Augenblick voll und ganz genießen sollten..."